Unter gewissen Voraussetzungen haben Personen, die in EU-Ländern sowie in Norwegen oder Island Wohnsitz nehmen oder haben, eine schweizerische Krankenversicherungspflicht. Betroffen sind vor allem Rentner, die eine schweizerische Rente (z.B. AHV, IV, SUVA, BVG, Militärversicherung) beziehen oder ab Alter 58 einen BVG-Kapitalbezug getätigt haben, keine Rentenleistungen vom Wohnsitzland erhalten und das sog. Optionsrecht (für gewisse Länder, mitunter alle Nachbarländer der Schweiz, besteht die Möglichkeit, sich innerhalb bestimmter Fristen von den helvetischen KV-Obliegenheiten befreien zu lassen) nicht ausgeübt haben. Weitere Personengruppen, die eine CH-Krankenversicherungspflicht haben können, sind die nichterwerbstätigen Familienangehörigen der oben genannten Rentner, vorübergehend Entsandte, Grenzgänger (die indes auch ein Optionsrecht ausüben können), internationale Wochenaufenthalter sowie Mehrfachtätige mit CH-Sozialversicherungszuordnung. Sie erhalten eine Versicherungsdeckung, die ihnen Behandlungen im Wohnland und in der Schweiz erlaubt (sog. Behandlungswahlrecht gemäss den jeweiligen gesetzlichen Basisleistungen).
Ihre Krankenversicherungsprämien – differierend je Land, Versicherer, Alter (Erwachsene, junge Erwachsene, Kinder) und Unfalldeckung – werden jedes Jahr in der letzten September-Woche publiziert, wie eben für 2025 erfolgt. Bei grundsätzlich analogem Deckungsumfang, sind speziell die tiefsten Angebote von besonderem Interesse. Nachfolgend listen wir je Land die günstigsten 2025er CHF-Monatsprämien für Erwachsene (Deckung mit Unfall, Franchise 300 CHF) auf:
Belgien 288 (KPT -), Bulgarien 167 (Assura +), Dänemark 300 (Mutuel -), Deutschland 233 (Vivao Symany +), Estland 152 (Assura =), Finnland 300 (Mutuel +), Frankreich 215 (Helsana +), Griechenland 195 (KPT -), Grossbritannien 285 (KPT -, nur für pre-Brexit-Berechtigte), Irland 300 (Mutuel +), Island 300 (Mutuel +), Italien 300 (Helsana und mutuel =), Kroatien 150 (CSS =), Lettland 150 (CSS +), Litauen 120 (CSS =), Luxemburg 300 (Mutuel +), Malta 152 (Assura +), Niederlande 300 (Mutuel =), Norwegen 300 (Mutuel +), Österreich 300 (Mutuel +), Polen 90 (CSS =), Portugal 267 (Helsana =), Rumänien 140 (CSS -), Schweden 300 (Mutuel +), Slowakische Republik 110 (CSS =), Slowenien 152 (Assura =), Spanien 300 (Mutuel +), Tschechische Republik 167 (Assura =), Ungarn 209 (Assura +) und Zypern 167 (Assura =) CHF.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die günstigsten Prämien nur für wenige Länder gesunken (in der Auflistung mit einem „-“ nach dem Namen des Versicherers gekennzeichnet) teils massiv (im Bereich von -10% bis -25%) gesunken. Unverändert („=“) blieben sie für Estland, Italien (seit weit über einer Dekade liegt der Tiefstpreis des Versicherers Helsana etwas wundersam unverändert bei 300 CHF), Kroatien, Niederlande, Polen (mit dem allergünstigsten EU/EWR-Angebot, Rentner und übrige Pflichtversicherte mit dortigem Wohnsitz können für nur 90 Franken monatlich zusätzlich zur polnischen Grundversorgung das helvetische Gesundheitssystem im Rahmen der KVG-Grunddeckung schweizweit beanspruchen!), Portugal, Slowakische Republik, Slowenien, Tschechische Republik und Zypern.
Erhöhen („+“) tun sich die günstigsten Prämien dagegen für die vier der gefragtesten Auswanderungsdestinationen, nämlich für Versicherungspflichtige mit Wohnsitz in Deutschland, Frankreich, Spanien oder Österreich, wobei sie für erstere zwei Länder weiterhin sehr günstig bleiben. Die günstigsten Prämien liegen 2025 für alle EU/EWR-Länder unter der Durchschnittsprämie, die in der Schweiz wohnhafte Versicherte zu berappen haben.