Zur ersten Vorbereitung, zur Vertiefung bereits erfolgter Abklärungen oder zur Anbahnung der Planung einer Wohnsitznahme in Italien empfehlen wir Beratungsgespräche zur Orientierung. Unsere Länderberater können handfeste Informationen, Handlungsweisungen, Verhaltenstipps sowie Empfehlungen zu Partnern in der Schweiz und in Italien liefern. In Italien-Orientierungsgesprächen werden mitunter folgende Aspekte (Auswahl) thematisiert:
Wohnsitzwahl I/CH: Rechtliche Möglichkeiten und Implikationen
Doppelwohnsitz Italien-Schweiz
Anmeldeprozedere (Angestellte, Selbständige, Nichterwerbstätige)
Anagrafe, polizeiliche Wohnsitzüberprüfung, Identitätskarte für Ausländer, CIE
AIRE-Abmeldung für italienische Staatsbürger
Codice Fiscale bzw. Tessera Sanitaria
Zoll und Umzug
Immobilienerwerb (Vorvertrag, Rogito, Ablauf, Fallen und Gefahren)
Immobilienmiete
Immobiliensteuern (Register-, Hypothekar- und Katastersteuer, Erbschaft, Schenkung)
Grundsteuern (TASI , TARI, IMU)
Hypothekarfinanzierung, Tilgungsusancen
Verteuerung schweizerischer Hypotheken aufgrund IT-Zinsertragssteuer für CH-Banken
Entstehung unbeschränkte Steuerpflicht in Italien, Ansässigkeit bei Doppelwohnsitz IT/CH, split-year-treatment bei Zuzug aus der Schweiz
Einkommensbesteuerung IRPEF
5%-Besteuerung auf AHV- und privatrechtliche BVG-Renten sowie auf Kapitalleistungen der zweiten Säule
Vermögenssteuer IVAFE
Vermögenssteuer IVIE
Erbschaftsbesteuerung
Implikationen des Doppelbesteuerungsabkommens I/CH
Krankenversicherungspflichten, Private Zusatzdeckungen, freiwilliger Beitritt zum SSN
Sozialversicherung, Sozialversicherungsbeiträge, Leistungen
Sozialversicherungsunterstellung bei Mehrfachtätigkeit CH/IT, Formular A1, Entsendung nach Italien
Sach- und Kapitalversicherungen
Aus- und Weiterbildung
Führerschein, Punktesystem
Firmengründung und Unternehmentum
Selbständige Erwerbstätigkeit
Wahl von Treuhändern, Steuerberatern und Rechtsanwälten
Bankwahl in Italien
Collegamento, Schweizer Clubs, Gazzetta Svizzera
Daneben können in einem Orientierungsgespräch freilich auch jene Sachverhalte zur Sprache kommen, die einen Bezug zu schweizerischen Gegebenheiten aufweisen, so z.B. (Auswahl): Generelle Wegzugsplanung; Beschränkte CH-Steuerpflichten; Erwerbstätigkeit in der Schweiz bei Hauptwohnsitz Italien; Getrennte Wohnsitze von Ehepaaren; AHV-Angelegenheiten; Krankenversicherung für Bezüger helvetischer Renten; Swiss Banking, Banken mit „Italy-Desk“, CH-Banken mit Steuerreporting nach italienischem Recht, internationaler Zahlungsverkehr; Bezug oder Parkierung von Vorsorgegeldern (Säulen 2 und 3a); integrierte Vermögenshaltung; Immatrikulation; Immobilienerwerb bei Schweizer Wohnsitz usw.
Ein Paar Gedanken zu Italien: „Bella Italia“ ist seit Dekaden in chaotischer Dauerkrise und trotzdem stets gefragt und begehrt. So auch bei Schweizer Auswanderern, die es in mehr oder minder konstanter Anzahl ins südliche Nachbarland zieht. Traditionell werden die Toskana, das Piemont, Sardinien und das Südtirol bevorzugt, während gemäss unseren Beobachtungen Ligurien, die Lombardei, Latium, Umbrien und die Marche an Beliebtheit gewonnen haben. Auch der Süden registriert Zuzüge aus Helvetien, vornehmlich italienisch-schweizerische Doppelbürger oder Italiener, die teils nach vielen Jahren Aufenthalt in der Schweiz in ihre Ursprungsregionen zurückkehren.
Italien vermag viel zu bieten: Abwechslungsreiche Landschaften, mannigfaltige Zeugnisse der Geschichte und Kultur, eine hervorragende Küche, Exzellenz in etlichen Wirtschaftszweigen oder etwa weltweit anerkannte Stärken in Film, Musik und Sport. Solche Höchstleistungen erspriessen aus der Lebensfreude, Fantasie, Improvisationsfähigkeit und Risikobereitschaft sowie dem sagenumwobenen Temperament der Italiener, denen es aber oftmals an den typisch helvetischen Qualitäten wie Disziplin, Beflissenheit und Ordnungsbewusstsein mangelt. Doch sind es häufig gerade letztere Mängel, welche Schweizer mitunter zur dauerhaften Südüberquerung der Alpen bewegen. Die gelassene Mentalität lockt zweifelsohne, verursacht aber auch etwas Integrationsmühen für Zuwanderer, welche diese nicht schon im Alltag und permanent erprobt haben. Deswegen ist auch für Italien stets eine umsichtige Wegzugsvorbereitung angebracht. Ein Beispiel hierfür ergibt sich aus dem usuellen Umgang mit den öffentlichen Einrichtungen bzw. dem Staat, zu dem die Italiener zumindest in Vergleich zu den Gegebenheiten in den umliegenden Ländern Westeuropas ein seltsam abwehrendes Verhältnis pflegen.
In Italien begegnet der Staat in all seinen Facetten den Bürgern, trotz eigentlicher Regelhomogenität, in äusserst unterschiedlicher Weise. Entsprechend differiert auch das Verhalten der Einwohner, was nordländische Zuwanderer zuweilen verwirrt. Für Zuzüger aus der Schweiz wird der erste Eindruck des italienischen Staates unweigerlich mit dem teilweise unbändigen Ausmass der Bürokratie verbunden sein. Trotz erfreulichen (IT-)Fortschritten in den letzten Jahren sind Behördengänge immer noch mit einer Menge fragwürdiger Formalismen (Schaltergänge, Stempel, Steuermarken, Bestätigungen, Beglaubigungen, etc.) verbunden. Im Falle einer Wohnsitznahme etwa bei der Beschaffung einer Aufenthaltsbewilligung (zur selbständigen oder unselbständigen Erwerbstätigkeit bzw. zur Nichterwerbstätigkeit), bei der Anmeldung auf der Einwohnerkontrolle (anagrafe), am Zoll beim Umzug oder im Umgang mit Sozialversicherungsanstalten und dem nationalen Vorsorge- und Gesundheitssystem. Auch die Bewältigung von Steuerangelegenheiten, der Immobilienerwerb und dessen Finanzierung, die Immobilienmiete, das Halten von Fahrzeugen, Schiffen und Flugzeugen, die Wahl von Schulen und Ausbildungsstätten, die Tierhaltung sowie generell sämtliche Rechtsangelegenheiten verlangen einen ausreichenden Wissenstand und ein adäquates Verhalten, um die bürokratischen Hürden mit italienischer Gelassenheit zu passieren.
EMIGRATION NOW kann für Italien in allen Rechtsgebieten fundiert beraten und in einigen Regionen auf ein zuverlässiges Partnernetz zählen. Damit kann der Auswanderungsvorgang wesentlich erleichtert und die Basis für eine erfolgreiche Integration gelegt werden. An letzterer haben Auswanderer, speziell bei Erwerbstätigkeit, aber permanent zu arbeiten. Italien bleibt ein Land, wo Familie, Freunde, Bekannte oder Interessenpartner, also persönliche Beziehungen, eine eminente Relevanz kennen. So ist beispielweise die Bedeutung der Familie im italienischen Alltag offenkundig. Ebenso ist etwa das System der persönlichen Empfehlungen, der sog. „raccomandazioni“, in etlichen Lebensbereichen äusserst gegenwärtig, zuweilen auch jenseits von Leistungs- oder Effizienzüberlegungen. Wer sich in Italien richtig integrieren möchte, sollte daher im Privat-, Berufs- und Geschäftsleben stets eine offene, propositive Grundhaltung zu Tage legen. Diese Offenheit hilft alsdann mögliche Chaos- und Krisenerscheinungen, aber auch die allgegenwärtigen Alltagshürden mit Gelassenheit und Frohmut zu überwinden.
Fragen zum Thema? Nehmen Sie bitte mit uns Kontakt auf!
Unter AKZENTE finden Sie eine Fülle von Beiträgen zu diversen Auswanderungsdestinationen, relevanten Themengebieten und Neuigkeiten. Wir wünschen eine informative Lektüre!